3 Tagetour durch Österreich

12.-14. August 2009


1. Tag: Volders - Walchsee - Hintersee - Königssee - Hallein - Golling - Postalm - Strobl - Bad Ischl - Ebensee - Gmunden - Pettenbach. 
Gesamtstrecke: 1030 km
Zeit: 3 Tage

Es ist soweit - wir starten die erste mehrtägige Tour. Wir wollen ein bischen etwas von Österreich anschauen. Wir packen die Koffer und gegen 10:00 Uhr fahren wir über die Autobahn bis Kufstein hinter die Grenze und biegen dann nach Niederndorf Richtung Walchsee ab. Bei Reit im Winkel überqueren wir abermals die Grenze zu Deutschland und nehmen die Straße über Bad Reichenhall nach Berchtesgaden. Am Weg dorthin brausen wir über die kurvige deutsche Alpenstraße und machen einen Abstecher zum schönen Hintersee und dem mit Touristen überlaufenen Königssee, wo wir uns mit Kaffee und Brezen stärken.

 

Weiter geht es dann über Hallein nach Golling, wo wir den Blinker nach links setzen und nach Pichl fahren. Dort beginnt die Postalmstraße (Maut 4 €) Richtung Strobl am Wolfgangsee. In vielen Kurven geht es hoch hinaus. Auf der Postalm stillen wir unseren Durst.

 

 Nachdem wir erfrischt sind, geht es hinunter nach Strobl am Wolfgangsee, das wir links liegen lassen,  und die Straße weiter nach Bad Ischl und Ebensee zum Traunsee. Dort biegen wir auf der Suche nach einer Unterkunft kurz links in die Hügel ab, finden aber nichts Passendes. Daher geht es wieder hinunter zum See und weiter nach Gmunden, wo wir direkt am See beim Gasthof Steinmaurer im Gastgarten gut speisen.

Es ist nun schon 20:00 Uhr und auf der Weiterfahrt Richtung Norden suchen wir den Wegrand nach einer geeigneten Herberge ab. Nachdem uns nichts wirklich zusagt, biegen wir nach einem Tankstopp kurz vor Pettenbach zum Landhotel Ranklleiten ab und siehe da, es ist das Motorradhotel, das wir ohnehin schon in die nähere Auswahl gezogen hatten. Dort stellen wir die V-Strom in die Garage und schauen uns noch kurz das Kartoffelmuseum an. Dann gibt es noch einen Abschlusstrunk und eine hervorragende Räucherforelle auf Blattsalat. Danach fallen wir ziemlich müde in die sehr harten Betten :-) Wir haben immerhin 340 km im Sattel verbracht.

 

2. Tag

 

 


 

2. Tag: Pettenbach - Bad Hall - Steyr -  Ennstal - Altenmarkt - Admont - Liezen - Öblarn -Sölkpass - Murau - Predlitz

Nachdem wir uns mit einem ausgezeichneten Frühstück gestärkt haben, nehmen wir bei ziemlich bewölktem Himmel unsere Fahrt wieder auf. Es geht Richtung Steyr. Schon bald beginnt es leicht zu regnen und kurz vor Steyr wird der Regen immer stärker. In Steyr parken wir das Motorrad und packen den Schirm aus. Den können wir aber bald wieder schließen und wir spazieren durch die nette historische Altstadt zwischen den Flüssen Enns und Steyr.

 

 Die mächtige Stadtpfarrkirche zum Heiligen Ägid und dem Heiligen Kolomann ist leider nicht geöffnet, daher können wir sie nur außen umrunden.

 

Nachdem wir die Altstadt ausgiebig durchwandert haben, geht es weiter in flotter, kurvenreicher Fahrt bei bewölktem Himmel aber nun trockener Straße durch das Ennstal.


 Bei Altenmarkt b. St. Gallen biegen wir Richtung Süden ab und genießen die Fahrt über eine wenig befahrene Landesstraße. Es geht über den Buchauer Sattel hinunter nach Weng und kurz danach biegen wir ab zum Kloster Admont. Dort wollen wir die kurz vorher gekaufte Jause im Garten auf einer Bank verzehren, aber kaum sitzen wir, beginnt es wieder zu regnen. Daher packen wir zusammen und schauen uns die weltberühmte Bibliothek an. Diese ist mit ca. 70 m Länge, 14 m Breite und 12 m Höhe die weltgrößte Klosterbibliothek, was das Gebäude betrifft.Es befinden sich rund 70.000 Bücher in ihr, was ungefähr einem Drittel der im Gesamten vorhandenen Bücher entspricht.

Wir haben Glück und können eine sehr gute Führung mitmachen. Zusätzlich gibt es noch toll aufbereitete multimediale Informationsräume über die Entstehnung des Benediktinerordens und schöne alte Handschriften zu bewundern. 

 

 Nach der Besichtigung haben sich die Regenwolken verzogen und wir können den Kaffee in der Sonne genießen. Anschließend schwingen wir uns wieder in den Sattel zur nächsten Etappe. Die Fahrt geht in Richtung Liezen und dann durch das Oberennstal nach Öblarn. Dort biegen wir auf eine teilweise recht holprige Landstraße und wenden uns direkt nach Süden hinauf auf den Sölkpass, der auf 1790 m liegt. Es wird eine fantastische Fahrt, die vielen Kurven können wir aufgrund der fortgeschrittenen Zeit ohne Verkehr genießen. Eine tolle Motorradstrecke! Oben auf der Höhe bläst uns der Wind kalt um die Ohren.

 

 

 Auf der anderen Seite geht es dann flott wieder hinunter ins Tal nach Murau und von dort nach Predlitz. In Predlitz suchen wir uns einen Gasthof für das Abendessen und finden im Gasthof Post einen gemütlichen Tisch und ein gutes Abendessen. Während wir hier sitzen, beginnt es stark zu regnen, daher beschließen wir, heute nicht mehr weiter zu fahren. Das war eine gute Entscheidung, denn der Regen wird immer stärker und es folgen Blitz und Donner. Im Gasthof zum Steinerwirt direkt an der Abzweigung zur Turracher Höhe finden wir ein schönes Zimmer und beenden die Tagestour nach ca. 270 km. Hier waren die Betten weicher :-)

 

 


 

3. Tag

 

 3. Tag: Predlitz - Turracher Höhe - Nockalmstraße - Katschberghöhe - Gmünd - Lienz - Defreggental - Staller Sattel - Bruneck - Brixen - Sterzing - Brenner - Volders

 

 Nach einer erholsamen Nacht und einem ausgiebigen Frühstück mit in der Pfanne serviertem brutzelndem Ham & Eggs packen wir die Seitenkoffer wieder auf die Suzuki. Nach dem nächtlichen Gewitter hat es aufgeklärt und die Sonne blinzelt bereits durch die sich verziehenden Morgennebel.

 

Es gibt kaum Verkehr und wir kommen flott voran auf der Straße zur Turracher Höhe. Dort oben reihen sich die Hotels aneinander, kein wirklich schöner Anblick.

 

  Nach einem kurzen Fotostopp geht es hinunter nach Ebene Reichenau, wo wir die V-Strom volltanken.  Dann wieder ein paar Kilometer zurück zur Abzweigung auf die Nockalmstraße, angeblich eine der schönsten Motorradstrecken Österreichs. An der Mautstelle erfahren wir, dass die Straße von Innerkrems nach Gmünd weggespült worden ist. Kein Problem, wir nehmen eben die Umfahrung über die Katschberg Höhe, ein paar zusätzliche Höhenmeter tun ja nicht weh :-)

 

Das Wetter ist eher unbeständig, daher begegnen wir auch kaum anderen Verkehrsteilnehmern.

Ein paar Schritte neben der Straße blühen die verschiedensten Alpgengräser und -blumen. Der Blick in die Ferne zeigt uns ein riesiges Almengebiet. Am obersten Punkt auf der Eisentalhöhe (2042m) hat man eine hervorragende Rundumsicht.


Die Strecke über die Nockalmstraße ist ein einziger Kurvenspaß über 34 Kilometer.

 Gleich nach der Mautstelle am Ende der Nockalmstraße beginnt es zu tröpfeln, aber in der Richtung, die wir nun nehmen müssen, zeigen sich schon wieder blaue Flecken am Himmel. Die Umleitung von Innerkrems nach Bundschuh führt uns ein paar Kilometer über eine teilweise extrem holprige Straße, die schon beinahe Endurofeeling aufkommen lässt. Erst auf der Salzburger Seite ist die Straße wieder besser. Bei Bundschuh machen wir einen kurzen Stopp bei einem Hochofenmuseum, wo uns ein freundlicher Führer die Funktion des 1903 stillgelegten Hochofens erklärt.

 

 Nach Bundschuh halten wir uns immer links und auf die Katschberg Höhe hinauf kann ich den Gashahn immer wieder voll aufdrehen. Rasch lassen wir die wenigen Autos hinter uns und gelangen auf den obersten Punkt (1641 m). Hier gibt es keine schönen Fotomotive also überqueren wir den Pass ohne zu stoppen und machen uns auf die Fahrt ins Tal. Die teilweise 23% steile Straße geht es in vielen Kurven schön gemütlich hinunter und dann peilen wir Gmünd als nächsten Rastpunkt an.

 

In Gmünd stärken und erfrischen wir uns zuerst in einem Park, in dem es auch eine Büste von Ferdinand Porsche gibt und wandern dann ein wenig durch den Ortskern. Oberhalb von Gmünd schauen die Mauern der renovierten Burgruine auf uns herab. Am Pranger vorbei geht es durch das Stadttor wieder hinaus und wir besteigen wieder die V-Strom, denn wir haben heute noch ein schönes Stück Fahrt vor uns.

Nach einem kurzen Stück Autobahn Richtung Villach biegen wir nach rechts Richtung Lienz ab. Dann gleich nochmals rechts durch das Mölltal in Richtung Großglockner. Inzwischen wird es immer wärmer und wir öffnen die Lüftungsschlitze in unserer Bekleidung. Die Fahrt durch das Mölltal geht trotz lebhaften Verkehrs recht flott voran. Kurz vor Winklern machen wir noch eine Kaffeepause und stärken uns vor dem letzten großen Abschnitt dieses Tages. In Winklern lassen wir die Großglocknerstraße, die ich ja erst im Mai befahren bin, rechts liegen und fahren über den Iselsberg nach Lienz.


Durch Lienz durch geht es langsam voran und es ist heiß. Doch danach kühlen wir in flotter Fahrt nach Huben wieder ab. Nun setze ich den Blinker nach links und hurtig geht es die Straße ins Defreggental hinauf. In St. Jakob i. D. machen wir wieder eine kurze Verschnaufpause, bevor wir die kurvige Straße hinauf auf den Staller Sattel  anpacken.

 

Auch wenn das Sitzfleisch schon etwas beleidigt ist, die Fahrt ist einfach schön!

Oben am Staller Sattel (2005 m) angekommen überholen wir die wartenden PKWs und reihen uns an der Ampel hinter ca. 20 Motorrädern ein. Nach wenigen Minuten springt die Ampel auf grün und die startenden Motorräder erfüllen die Luft mit ihrem Sound. Wir schließen uns der Kolonne als Letzte an und fahren die einspurige Straße die vielen Kehren hinunter. Echt toll! Am Lago d´Anterselva geht es dann vorbei hinunter nach Bruneck. Jetzt folgt eine eher langweilige Fahrt bei sehr viel Verkehr durch das Pustertal Richtung Brixen.


 Die Bundesstraße Richtung Brenner kommen wir wieder sehr flott voran. Noch einmal vertreten wir uns in der Nähe von Trens die Beine und fahren dann nach Sterzing, wo wir im Hubertushof eine hervorragende Pizza verspeisen. So gestärkt sind wir schnell am Brenner und nehmen nun die Autobahn, über die wir schnell wieder zuhause sind.

So beendeten wir kurz nach 20:00 Uhr den 3. Tourentag, der immerhin mit 430 km zu verbuchen ist. Glücklich, müde und mit vielen schönen Eindrücken beenden wir unsere erste große Fahrt mit der Gewissheit, dass es nicht die letzte sein wird.