4 Tage Kroatien

Vom 24.-27. Juni 2018, Gesamtstrecke 2.600 km

 

Tag 1 - Volders - Rijeka - Krk - Starigrad

Ich starte um 6:00 Uhr Früh und fahre über den Pass Thurn und durch den Felbertauern Tunnel nach Lienz. Um diese Uhrzeit ist nichts los und ich komme flott und ungehindert weiter. Auf der Passhöhe ist es schon noch sehr frisch bei ca. 7 Grad. In Lienz mache ich beim Bahnhof einen ersten kurzen Stopp.

Dann geht die Fahrt kurvig weiter über den Gailbergsattel und den Plökenpass. Das macht Spaß! Bei Tolmezzo nehme ich dann ein Stück Autobahn bis Udine. Auf Landesstraßen komme ich dann zur Grenze bei Gorizia. Inzwischen habe ich längst schon die Innenjacke entfernt und auf die Sommerhandschuhe gewechselt. Auf kleinen, fein zu fahrenden Nebenstraßen durch Slowenien erreiche ich dann die slowenisch/kroatische Grenze bei Rupa. Von hier ist es nicht mehr weit nach Rjieka. An der Küste entlang entscheide ich mich spontan, die Brücke bei Smrika hinüber zur Insel Krk zu nehmen. 23 Kuna kostet die Überfahrt und dann schaue ich mir die Landschaft und die Orte Krk und Baska im Süden an. An den Badestränden herrscht schon richtiges Urlaubsfeeling. Im Schatten von Pinien lege ich eine Rast ein und stärke mich mit der mitgebrachten Jause.

 

In Baska gönne ich mir dann Kaffee und Cola direkt am Strand und danach fahre ich die ganze Strecke wieder zurück. Die Überlegung war, bis Selce zu einer Motorradunterkunft zu fahren. Immer wieder mache ich einen kurzen Stopp und genieße die herrliche Aussicht. Das Wetter ist ideal, schön, aber nicht zu heiß. Auch während der Fahrt nehme ich mir immer wieder Zeit in langsameren Abschnitten den Blick aufs Meer zu genießen und lege kurze Fotostopps ein. Aber obwohl ich schon 12 Stunden unterwegs bin, verlockt mich die Küstenstraße zum Weiterfahren. Die Kondition und Konzentration spielt noch mit und jetzt um ca. 18:30 Uhr ist so gut wie nichts mehr los.

Und nun kommt die - aus meiner Sicht - schönste Motorradstrecke der ganzen Küstenstraße zwischen Rijeka und Dubrovnik. Der Abschnitt zwischen Senj und Starigrad ist ein Kurventraum ohne Ende, stets direkt am Meer entlang. Diese ca. 140 km konnte ich bei besten Bedingungen, bei absolut wenig Verkehr voll auskosten. Die Bilder dazu gibt es nur im Kopf. Es waren zwei Stunden Fahrt im Flow! Besser geht es nicht!

 

In Starigrad suche ich mir dann eine Unterkunft und nach einem Bier und noch einem kurzen Spaziergang am Strand falle ich glücklich, aber sehr müde nach diesem absolut tollen Tourentag ins Bett.

 

 

 

 

Tag 2 - von Starigrad über Zadar und Split nach Dubrovnik

Um 7:00 Uhr steige ich wieder auf die Maschine und fahre weiter die Küstenstraße entlang. Nach ca. 1,5 Stunden mache ich in einem kleinen Ort Halt und frühstücke direkt am Meer in der kleinen Bucht. Danach geht es immer weiter Richtung Süden. Wieder sind einige sehr schöne Küstenabschnitte dabei, aber kein so zusammenhängender langer Abschnitt mehr wie gestern. Nachdem ich dann zweimal die Grenze zu Bosnien Herzegowina überquert habe, komme ich gegen 17:00 Uhr in Dubrovnik an. Über booking.com finde ich rasch ein nettes Appartement auf dem Hügel Babin Kuk mit direktem Blick zur Franjo-Tudman-Brücke, die ich kurz zuvor überquert habe.

Nach einer Dusche strecke ich mich eine Zeit lang auf dem Bett aus und erhole mich von der Fahrt. Am Abend gehe ich dann ca. 45 Minuten zu Fuß bis in die Altstadt und wandere durch die Gassen. Nachdem ich genug gesehen habe finde ich am Weg zurück ein kleines Restaurant, wo ich meinen Hunger mit einem Steak stille. Bevor das Essen kommt zwingt mich ein starker Regenguss vom Garten in das Innere des Restaurants. Der Regen ist bald wieder vorbei und ich komme trocken zurück zur Unterkunft.

 

Tag 3 - Dubrovnik - Karlobag - Plitvicka - Selce

Am morgen ist es bewölkt und sehr windig. Ich starte kurz nach 8:00 Uhr und fahre bis nach Karlobag größtenteils dieselbe Strecke wie am Vortag zurück. In Split und Sibenik gibt es vor Baustellen jeweils großen Stau, ich kann aber langsam an den Kolonnen vorbei fahren. Zwischendurch geht es wieder sehr verkehrsarm und flott weiter. Von Karlobag führt dann eine tolle Straße mit einigen Serpentinen hinauf ins Gebirge Richtung Plitvicka Nationalpark. Auch hier ist so gut wie kein Verkehr, ich komme flott voran. Nach einem Tankstopp erwischt mich für ein paar Minuten ein starker Gewitterregen. Der Fahrtwind trocknet aber alles wieder rasch auf. Für einen Besuch im Nationalpark ist es leider schon zu spät. Ich muss mir überlegen, welches Ziel ich für die Nacht anpeilen soll. 

Ich nehme die Route zurück und fahre dann nach Otocac, von wo wieder eine traumhafte Straße über den Vratnik Pass hinunter an die Küste und nach Selce führt. Dort ist die angepeilte Motorradunterkunft bereits voll belegt, aber der Besitzer schickt mich zu einer Gaststätte ganz in der Nähe, wo ich ein Zimmer bekomme. Nach der Dusche gibt es ein ausgezeichnetes gefülltes Hühnersteak mit Salat und Gemüse. Das Bier dazu schmeckt nach der langen Tagestour besonders gut.

 

Tag 4 - Rund um Rijeka - Halbinsel Pula - Trieste - Plöckenpass - Pass Thurn - nach Hause

Um 8:00 Uhr fahre ich nach einer guten Nachtruhe los, der Küstenstraße entlang bis nach Rijeka. Eigentlich eher unbeabsichtigt fahre ich ins bergige Hinterland nach Brestova Draga, aber da die Strecke kurvig und toll ist, bleibe ich auf der Route. Dabei komme ich bei einem schönen See bei Lokve vorbei. Schließlich geht es die ganze Strecke wieder zurück nach Rijeka, durch die Stadt und weiter nach Opatje. Ein besonders schöner Küstenabschnitt ist der zwischen Opatje bis kurz vor Rabac. Vor lauter Fahrgenuss habe ich ganz vergessen, ein paar Fotos zu schießen. Die Straße verläuft direkt am Meer und bietet schöne Ausblicke in die Buchten. Von Rabac fahre ich dann nach Trget. Dort muss ich nach einer kurzen Pause vor einem herannahenden Gewitter in Richtung Norden fliehen. 

So komme ich über kleine Straßen über die Grenze und schließlich nach Trieste, wo ich mich durch durch den Stadtverkehr quäle. Nach Trieste geht es noch eine Zeit lang direkt am Meer entlang, bis ich schließlich Richtung Udine einschwenke. Ein Anruf zuhause informiert mich über einen Wettersturz am nächsten Tag. Ich checke die Lage und verwerfe den ursprünglichen Plan am nächsten Tag über den Großglockner nach Hause zu fahren. So nehme ich ein Stück Autobahn. Bei Udine kann ich noch rechtzeitig vor einem sehr heftigen Gewitter zu einer Raststätte fliehen. Nach 25 Minuten geht es trocken weiter nach Tolmezzo und dann wieder auf Landstraßen über den Plöckenpass und den Gailbergsattel nach Lienz, wo ich um 20:00 Uhr ankomme. Nach einem Tankstopp und einer kurzen Rast geht es durch den Felbertauerntunnel nach Mittersill und über den Pass Thurn nach Hause. Wieder hat es oben nur 6 Grad und ich bin froh um Sitz- und Griffheizung. Genau um 5 Minuten nach 22:00 Uhr rolle ich in die Einfahrt.

 

So geht die tolle Tour ohne Pannen und mit vielen schönen Eindrücken nach 2.600 km einen Tag früher zu Ende. Super!