Herbsttour - 20.-23.09.2017

Anfahrt

Eigentlich war geplant, dass ich am 19. in der Früh starte. Allerdings machte meine KTM am Tag zuvor beim Starten furchtbare Geräusche. Da bin ich gleich noch am Nachmittag in die Werkstatt gefahren. Als Ursache stellte sich letztlich ein gebrochener Zahn im Starterritzel heraus. Durch die erforderliche Reparatur mit dem gleich verbundenen Jahresservice konnte ich dann erst am Mittwoch um 16:00 Uhr losfahren.

 

Dadurch habe ich anstatt einer gemütlichen Anfahrt ins Piemont ein paar Stunden Autobahnfahrt bis nach Piacenca hinter mich gebracht. Dort habe ich dann um 21:00 Uhr im Motel 2 direkt neben der Autobahn eine perfekte Unterkunft gefunden. Das Motorrad konnte ich direkt im abgesperrten Terrain vor dem Zimmer parken. Das Zimmer war sehr geräumig, das Bad komfortabel und das Frühstück auch in Ordnung.

 

Tourentag 1

Am Donnerstag starte ich dann um 09:00 und fahre noch auf der Autobahn bis Asti. Dort geht es dann auf Landstraßen weiter nach Barolo. Das zweite Bild zeigt im Hintergrund La Morra, wo ich schon mehrfach genächtigt habe.

Über Cuneo, den Tendepass (Tunnel) peile ich die nächste tolle Kurvenstrecke an. Am Col de Brouis mach ich dann kurz ein Verschnaufpause. Das Wetter ist phantastisch, es hat um die 20 Grad. Die Weiterfahrt hinunter nach Sospel ist genauso kurven- und serpentinenreich wie dann der nächste Pass, der Col de Braus. Auch hier war ich schon, allerdings kann ich nun erstmals die südliche Rampe befahren. Phantastisch!

 

Danach geht es weiter nach Nizza und so rasch wie möglich aus dem Stadtverkehr wieder hinaus hinauf nach Grasse und Richtung Grand Canyon du Verdon. Es ist schon später Nachmittag und auf der tollen Straße südseitig durch den Canyon ist ganz wenig Verkehr. Auf der Ostseite am Ende das Canyon steht die Sonne schon recht tief, also Zeit, sich um eine Unterkunft umzusehen. In Moustiers-Sainte-Marie tanke ich noch voll und peile Sisteron als nächstes Ziel an. Auf gut Glück versuche ich im Motorradhotel in La Motte du Caire einen Platz für die Nacht zu finden, aber leider ist alles voll. Inzwischen ist es 20:00 Uhr und dunkel geworden. Über mein App suche ich eine Unterkunft in der Nähe und buche ein Zimmer im Hotel Avantici in Gap. Über ein kurviges kleines Sträßchen fahre ich bei vollkommener Dunkelheit nach Monetier-Allemont, wo ich dann wieder auf breiter Straße sehr flott nach Gap komme. Das Hotel liegt direkt neben der Straße kurz nach dem Ortseingang und ist leicht zu finden. Ich kann die KTM direkt vor der Rezeption parken und beziehe mein Zimmer, das auf der Rückseite des Hotels liegt und sehr ruhig ist. Als Abendmahl gönne ich mir zwei Gläser Bier und gehe dann bald schlafen. Es waren immerhin rund 650 km und 12 Stunden im Sattel.

 

 

 

 

Tourentag 2

Am Morgen stehe ich kurz nach 8:00 Uhr auf und genieße die Auswahl beim Frühstücksbuffet. In der Nacht war es recht frisch und die Adventure ganz mit Tau bedeckt. Also wische ich erst einmal alles trocken und packe dann meine Sachen zusammen. Kurz nach 09:00 Uhr geht es wieder los. Am Vorabend habe ich mir auf der Karte mögliche Ziele angeschaut und fahre nun von Gap in Richtung Süd-West nach Laragne-Monteglin und anschlie´ßend durch die Gorges Meouge. Nach einem Fotostopp fahre ich mehr oder weniger alleine durch die Schlucht und weiter nach Sederon. Als nächstes Ziel fasse ich den Mont Ventoux (1.912 m) ins Auge, dort war ich bisher noch nie. Erwartungsgemäß waren viele Radfahrer unterwegs, also nehme ich die Strecke gemütlich, ohne die Radler zu verschrecken. Oben hat man einen weiten Blick über die Mondlandschaft. 

Auf der Westseite geht es flott wieder ins Tal und ich fahre über Nyons weiter nach Rémuzat. Von hier nehme ich die D61 nach Clelles. Das ist echt eine Superstrecke, tolle Kurven, perfekter Asphalt! Weiter Richtung Grenobles sehe ich schon bald die Felsformationen des Vercors, wo ich 2014 mit Wolfgang und Gerhard unterwegs war. Ich schwenke nun jedoch Richtung Osten und will nach Briancon fahren. Allerdings war die Fahrt dann bei Mizoen vorerst zu Ende, weil wegen eines Felssturzes die Straße gesperrt war. Nun musste ich wieder die Karte studieren. Als Ausweichroute war der Weg zurück nach Gap und über den Col de Lautaret angegeben. Aber zurück in diese Richtung wollte ich nicht. 

Da springt mir der Col de la Croix de Fer ins Auge und rasch ist der Entschluss gefasst, diesen Weg zu nehmen. Also wieder ein Stück zurück und dann über den Col do la Croix de Fer (2.076 m). Nach dem Pass will ich direkt nach Saint-Jean-de-Maurienne, aber da gibt es wieder eine Straßensperre und ich muss eine Ausweichroute über die D80 nach Albiez-le-Jeune über viele kleine, unübersichtliche, kurvige und holprige Straßen nach Villargondran nehmen, bis ich endlich in Saint-Julien-Mont-Denis ankomme. Zum Glück habe ich eine sehr genaue Straßenkarte mit, sonst wäre ich wohl im Nirgendwo gelandet.

Inzwischen wird es langsam dunkel und ich sollte mich um eine Unterkunft umsehen. Allerdings möchte ich noch gerne näher an die italienische Grenze, damit ich morgen für die Heimfahrt nicht gar zu lange brauche. Um 20:30 Uhr bin ich in Modane und suche mir ein Zimmer in der Nähe. In Bramans finde ich schließlich ein winziges Zimmer im Chalet les Glaciers. Ich kann die KTM in der Garage unterstellen. Im Restaurant gönne ich mir dann ein Steak, das mit einem Bier nach gut 600 km Strecke und einer langen Tagestour besonders gut schmeckt.

 

Nach Hause

Am nächsten Morgen geht es dann hinauf über den Mont Cenis und hinunter nach Susa. Weiter über Landesstraßen nach Turin und schließlich über die Autobahn wieder nach Hause.

Es waren wieder tolle Eindrücke bei perfektem Motorradwetter, unendlich viele Kurven und neben einigen bekannten Strecken auch viele neue Asphaltbänder dabei.