Italien/Frankreich 3.10.-7.10.22

3.10. Anfahrt - ca. 700 km

Kurz nach 7:00 starte ich die KTM. Bis Schönberg fahre ich die Autobahn, dann die Bundesstraße weiter, weil die Brennermaut kürzlich abgelaufen ist. Bei Sterzing geht es dann wieder einmal das Penser Joch hinauf.

Von Bozen fahre ich die Bundesstraße nach Trient und weiter nach Torbole am Gardasee.

Die östliche Küstenstraße weiter fahre ich nach Pesciera. Hier nehme ich dann die Autobahn bis Genua. Die Küste geht es weiter Richtung Imperia. Ich buche eine Unterkunft in Arnasco. Das liegt nördlich von Albenga im Hinterland. Dazu muss ich wieder ein Stück zurück. Nach einigem Suchen finde ich das B&B versteckt in einer Gasse. Ein Auto hätte hier nicht Platz.

Nach der Dusche vertrete ich mir noch die Beine. Dann gehe ich früh schlafen. Es waren heute immerhin 700 km im Sattel.

4.10. - 415 km

Nach dem Frühstück starte ich um 9:00 und fahre eine kurvige Strecke zuerst Richtung Pieve di Teco und dann wieder an das Meer nach Imperia. Die Küstenstraße entlang geht es weiter kurz vor bis Ventemiglia. Schön sind die Ausblicke auf die Küste und Hafenstädte. Nachdem ich vollgetankt habe wende ich mich nach Norden ins Royatal. Dort zweigt dann eine herrlich kurvige Strecke hinüber nach Frankreich ab. In Sospel lasse ich den Motor abkühlen und genehmige mir einen Espresso und ein Wasser. Dann geht es über den Col de Sospel nach Nizza. Hier ist natürlich viel Verkehr, stop & go. Endlich bin ich durch und fahre nach Vence. Ab hier bin ich wieder fast alleine unterwegs. Nun kommt eine wunderschöne Strecke über den Col de Vence. Dieses Stück habe ich bisher noch nie unter die Reifen genommen. Anschließend nehme ich die rechte Seite der Gorges du Verdon. Hier zweige ich zur Route de Crète ab. Super Ausblicke, tolle Tiefblicke und auch die Geier kreisen wieder ganz nah über mir. Am Lac de Sainte Croix überlege ich mir, wie es weitergehen soll. Ich gebe Aix-en-Provence als nächstes Ziel ein. Die Strecke dorthin ist ein Genuss! Ca. eine Stunde davor suche ich eine Unterkunft. Die Preise im Aix sind verrückt hoch. Daher fahre ich die D30 (super toll) zurück nach Regusse zu einem günstigen B&B. Nach der Dusche setze ich mich noch einmal auf die Adventure und finde nach ca. 9 km in Aups eine kleine Pizzeria, wo ich gut esse und mir ein Bier genehmige. Um 21 Uhr bin ich wieder im Zimmer. 

5.10. - ca. 500 km

Nach dem Frühstück mit schwarzem Kaffee, Croissant und Pain au Chocolat mit den netten Gastgebern trockene ich die KTM vom Morgentau ab und starte um 09:00. Wieder führt mich eine tolle, flotte Strecke Richtung Westen.

Ich fahre über Tavernes und dann die kurvige D554 und D561 nach Aix-en-Provence, wo ich mich aber nicht lange aufhalte. Dann ist Arles das nächste Ziel. Ich kämpfe mich durch die Gassen und fahre weiter nach Avignon. Dann peile ich Carpentras an. In Villes sur Auzon sehe ich den Wegweiser zur Gorges de la Nesque. Zuvor fahre ich aber noch ein Stück die D1 zur Cimbe de l'Hermitage. Dort esse ich auf einem Parkplatz im Wald meine Jause. Dann geht es zurück und ab in die Schlucht. Da hätte ich wirklich etwas versäumt, wenn ich das ausgelassen hätte. Ganz lässig zu fahren, weil größtenteils gut übersichtlich. Wunderschöne Aus- und Tiefblicke.

Schließlich komme ich  nach Sault. Im Navi habe ich kurvige Strecke gewählt und das passt perfekt. Ich komme zum Col de l'Homme Mort und zum Col de Macuegne. Dann wieder zurück nach Sault und hinauf auf den Mont Ventoux. Ich zippe mir zuvor wieder die Innenhose ein. Das war gut so, denn oben bläst ein kalter Wind. Unten in Malaucene nehme ich die sehr flotte Straße nach Nyons, durch die Gorges St. May bis nach Serres. Um 19:00 Uhr bin ich in Gap. Dann brauche ich fast 45 Minuten Minuten bis ich die gebuchte Unterkunft finde. Sie liegt von Pont-Sarrazin nördlich bei La Rochette. Ich komme etwas oberhalb der Unterkunft auf eine Straße nach La Rochette. Dort ist Endstation. Da es bereits dunkel wird, ist es schwierig die Unterkunft ohne genaue Straßenbezeichnung zu finden. Ich frage mich durch, aber keiner kennt das B&B. Dann rufe ich an und finde nach einer weiteren falschen Abzweigung endlich über eine kleine, versteckte Zufahrt, die ich im Dunkeln übersehen hatte, das Haus. Hier habe ich ein kleines Appartement für mich alleine. Nach der Dusche aktiviere ich die Elektroheizung, denn es ist schon recht frisch. Nachdem ich noch eine Weile die Straßenkarten studiert habe, begebe ich mich zur Nachtruhe.

6.10. - ca. 700 km

Um 8:00 Uhr stehe ich auf und koche mir einen Tee. Dann trockene ich die KTM ab und schaue mir auf den Karten nochmals die Route für heute an. Nachdem ich die Kette geschmiert habe und alles verstaut ist, geht es um 9 Uhr los. Zuerst wieder nach Gap hinunter und dann weiter zuerst Richtung Briancon.  Das ist eine schöne, sehr flott zu fahrende Strecke. Hier gelten sogar noch teilweise die 90 km/h. Die herbstlich gefärbte Landschaft ist herrlich anzuschauen. Verkehr ist wieder so gut wie keiner. Ich wende mich wieder mehr Richtung Süden zu.

In Barcelonette tanke ich die KTM wieder voll und kaufe mir Wasser, Schinken, Brot und Käse in einem Supermarkt. Dann fahre ich nach Jausier. Dort genehmige ich mir dann auf einer Bank vor dem Rathaus das Frühstück.

Danach geht es hinauf auf den Col de la Bonnette. Die Sicht ist klar, herrlich! Oben ist es frisch aber nicht kalt. Die ganze Strecke waren nur ein paar Radfahrer und fast keine Autos unterwegs.

 

Am Weg hinunter nach Saint Etienne de Tinée setze ich mich in einer Kehre 15 Minuten und die Sonne und genieße die Aussicht und die Ruhe. In dieser Zeit kommen nur zwei Autos und ein Motorrad vorbei.

Unten im Tal angekommen fahre ich wieder einmal hinauf nach Isola 2000 und den Col de la Lombarde. Dieses Mal ist die Sicht hier oben bestens bei herrlichem Herbstwetter. Wieder Im Tal angekommen entscheide ich mich dafür, heute noch bis Levico Therme zu fahren. Das sind zwar noch 5,5 Stunden reine Fahrtzeit, aber dann bin ich schon nahe der Heimat. Die Strecke hinab nach Cuneo ist wieder Genuss pur. Dann nehme ich die Autobahn und stelle mich auf die langweilige und gleichzeitig anstrengende Fahrt ein. Auf einer Raststätte rufe ich im Hotel Cristallo an, wo ich heuer schon einmal war. Ich bekomme ein Einzelzimmer. In Trient muss ich  nochmal tanken und komme dann um 20:00 Uhr in Levico Terme an. Nachdem ich das Zimmer bezogen habe, gehen sich noch zwei kurze Saunagänge aus. Das tut gut nach der langen Autobahnfahrt.

Danach schmeckt das Bier in der Bar so richtig gut. Im Zimmer esse ich noch die Reste meiner Jause und lege mich bald schlafen.

7.10. - ca. 460 km

Am Morgen genieße ich ausgiebig das umfangreiche Frühstücksbuffet. Nachdem ich das Zimmer bezahlt habe und das Motorrad in der Tiefgarage des Hotels beladen und von den eingefangenen Insekten vom Vortag halbwegs befreit habe, starte ich gegen 09:45 den Motor. Jetzt ist es schon nicht mehr so kalt. Zuerst fahre ich die Straße nach Osten Richtung Feltre. Ich biege dann nach Norden und folge dem Schild zum Rollepass. Diesen fahre ich aber nicht an, sondern nehme die Strecke nordöstlich über den Passo Cereda, den Passo Duran und den Passo Staulanza. Tolle Kurvenstrecken! Am Navi habe ich kurvenreiche Strecke ausgewählt. So komme ich zum Passo Giau. Danach biege ich unten im Tal nach links ab und fahre über den Falzaregopass und den Valparolapass. Weiter geht es nach Norden über Stern nach St. Lorenzen und dann durch das Pustertal nach Brixen. Jetzt geht es wieder kurz Richtung Süden und die kleinen Straßen hinauf auf den Ritten. Dort braucht die KTM wieder eine Tankfüllung. Im Sarntal angekommen mache ich noch einen kurzen Stopp bevor es flugs hinauf auf das Penser Joch (so schließt sich der Tourenkreis :-)) und ohne Halt hinunter nach Sterzing geht. Über die Bundesstraße geht es über den Brenner und hinunter nach Matrei. Dort nach rechts über die alte Römerstraße über Pfons, Ellbögen, Patsch, Aldrans nach Hause, wo ich um 17:30 Uhr ankomme. Am Tourentacho stehen exakt 2805 km.